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Ihr persönlicher Schreibstil und wie Sie ihn finden


Lauscht man den Unterhaltungen von Lesenden, wird man irgendwann unweigerlich – wie auch in Buchrezensionen – auf das Wort „Schreibstil“ stoßen. Manche Autor*innen schreiben so markant, dass man sie auch ohne ihren Namen nur anhand des Textes eindeutig erkennt. Ihre Schreibstimme ist individuell und einzigartig.

 

Doch wie haben sie dies erreicht? Oder ist die Schreibstimme etwa angeboren?

 

In diesem Blogartikel widme ich mich dem Thema „persönlicher Stil“ und gebe Ihnen vier Tipps, die Sie bei der Entwicklung Ihrer eigenen Schreibstimme unterstützen können. Dabei werde ich nicht darauf eingehen, ob ein Stil handwerklich gut oder schlecht ist. Mir geht es in diesem Beitrag darum, Ihnen zu helfen, Ihren persönlichen Schreibstil zu finden und weiterentwickeln zu können.

 

Vorweg sei jedoch gesagt, dass der Stil/die Stimme, mit dem man Geschichten verfasst, nicht angeboren ist. Ja, es besteht die Möglichkeit, dass Ihnen ein gewisses sprachliches „Talent“ genetisch in die Wiege gelegt wurde, doch dies allein macht noch kein Gesamtwerk aus. Hierzu gesellen sich noch viele andere Faktoren, wie z. B. Erfahrungen, Emotionen, Persönlichkeit, Bildung, kulturelle Einflüsse und viele mehr.


Lektorat Moosbuchner

Wie finden Sie nun Ihren persönlichen Schreibstil?

 

1. Lesen Sie

Wahrscheinlich kommt Ihnen dieser Tipp nicht sonderlich bahnbrechend vor. Denn es ist allgemein bekannt, dass Lesen den Wortschatz und damit den eigenen Schreibstil nachweislich prägt. Doch ich möchte, dass Sie sich damit beschäftigen, was Sie lesen. Die Vielfalt ist hier der ausschlaggebende Punkt, denn je unterschiedlicher die Romane bzw. die Autor*innen sind, die Sie auswählen, desto mehr Stile lernen Sie kennen. Diese wiederum können Ihnen hervorragend als Inspirationsquelle dienen.

 

Achtung: Versuchen Sie nie, den Schreibstil eines anderen Schreibenden zu kopieren. Es wird stets deutlich erkennbar sein, denn das sind nicht Sie selbst.


2. Schreiben Sie

Auch dieser Tipp ist eigentlich nichts Neues. „Übung macht den Meister“ lautet ein altes Sprichwort und Unrecht hat es nicht. Mit jedem Text, den Sie verfassen, geben Sie Ihrer persönlichen Schreibstimme die Möglichkeit, sich zu entfalten. Nutzen Sie dieses wertvolle Tool.

 

Übrigens, auch beim Schreiben gilt: Seien Sie offen für Neues! Experimentieren Sie gern mit unterschiedlichen Textsorten oder Genres. „Freewriting“ ist hier das Schlagwort. Schreiben Sie Gedichte, Erzählungen oder Berichte. Spielen Sie mit Ihrer Kreativität und den Worten. Wichtig dabei ist, dass Sie die Texte nicht korrigieren, sondern möglichst frei und ganz im kreativen Flow verfassen. Je freier Sie sich beim Schreiben fühlen, desto stärker wird sich Ihr persönlicher Stil zeigen.


3. Reflektieren Sie

Sie geben Ihrer Kreativität regelmäßig Raum und haben bereits unterschiedliche Texte geschrieben, ohne Sie zu überarbeiten? Wunderbar. Denn nun dürften Sie das Geschriebene genauer unter die Lupe nehmen. Achten Sie dabei auf Ihre Wortwahl, die Satzmelodie, die Satzstruktur, Ihre Lieblingswörter etc. Erkennen Sie sich bzw. Ihre Stimme in diesem Text wieder? Schreiben Sie Ihre Beobachtungen auf und vergleichen Sie sie mit anderen Texten von Ihnen. Sie werden sehen, dass sich nach kurzer Zeit ein Muster bzw. eine Stimme in dem Geschriebenen erkennen lässt. Machen Sie sich damit vertraut. Denn dies ist Ihre persönliche Schreibstimme.


4. Haben Sie Geduld

Durch den Alltag wird unsere Kreativität auf Dauer häufig gedämpft. Wenn wir uns nun mit unserer eigenen Schreibstimme beschäftigen wollen, müssen wir zuerst lernen, unsere Kreativität wieder zu aktivieren und ihr zu vertrauen. Dies ist kein Vorgang, der mit einem Fingerschnippen geschieht. Entwicklung braucht Zeit. Seien Sie also geduldig mit sich selbst. Versuchen Sie, eine Schreibroutine für sich zu entwickeln und setzen Sie sich mit Ihren Texten immer wieder intensiv auseinander. Lassen Sie sich Zeit bei der Entdeckung Ihrer Schreibstimme bzw. Ihres eigenen Stils.


Sollten Sie Unterstützung bei der Suche oder der Entwicklung Ihrer persönlichen Schreibstimme benötigen, melden Sie sich gern bei mir. Gemeinsam holen wir Ihren Schreibstil ans Tageslicht und ich zeige Ihnen, wie Sie mit Ihrer Schreibstimme arbeiten und diese weiterentwickeln können.

 

Zum Abschluss noch ein wichtiger Punkt: Der persönliche Schreibstil ist nicht in Stein gemeißelt. Er kann sich weiterentwickeln, sich im Laufe der Zeit verändern und unterliegt, genau wie wir selbst, einem ständigen Wandel. Lassen Sie diesen Wandel zu, seien Sie offen für Neues, denn Ihre eigene Schreibstimme zeigt sich nur, wenn Sie stets authentisch in Ihrer Ausdrucksweise sind.