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Groß oder klein – was folgt nach Doppelpunkt und Co.?


In vielen Schreibforen taucht irgendwann die Frage auf, ob nach einem Doppelpunkt, einem Gedankenstrich oder einem Semikolon die Klein- oder Großschreibung folgt. In diesem Artikel zeige ich Ihnen übersichtlich und strukturiert die aktuellen Rechtschreibregeln zu diesem Thema.

 

Lektorat Moosbuchner

Der Doppelpunkt

Im Allgemeinen steht der Doppelpunkt vor der wörtlichen Rede, Zitaten oder Aufzählungen. Er findet jedoch auch Verwendung bei Zusammenfassungen und Schlussfolgerungen.

 

Folgt nach dem Doppelpunkt ein vollständiger Satz, schreiben Sie groß weiter.

 

Beispiel:

Karla war sich sicher: Dieses Buch hatte sie schon einmal gesehen.

 

Folgt nach dem Doppelpunkt ein unvollständiger Satz, schreiben Sie klein weiter. (Achtung: Substantive und Eigennamen werden weiterhin großgeschrieben!)

 

Beispiele:

Augenfarbe: grün

Er kauft folgende Lebensmittel: Brot, Eier, Tomaten und Käse.

 

Folgt auf den Doppelpunkt eine wörtliche Rede, verwenden Sie die Großschreibung.

 

Beispiel:

Tanja fragte: „Willst du wirklich nicht mitkommen?“

 


Der Gedankenstrich

Mit dem Gedankenstrich können Sie Einschübe oder Zusätze markieren, ebenso kurze (Sprech-)Pausen. In der Regel wird nach einem Gedankenstrich klein weitergeschrieben. Die Ausnahme sind auch hier Substantive oder Eigennamen, die innerhalb eines Satzes immer großgeschrieben werden.

 

Beispiele:

Er kommt – wie immer – viel zu spät.

Ich trinke eigentlich keinen Tee – jetzt mache ich eine Ausnahme.

 

Merke: Die Regel der Kleinschreibung nach einem Gedankenstrich gilt auch nach Klammern in einem Text.

 

Beispiel:

Mein neues Buch hat (wie bereits angekündigt) einen Farbschnitt.


Das Semikolon (auch Strichpunkt genannt)

Das Semikolon ist sozusagen die Mittelstellung zwischen Komma und Punkt. Wenn in einem Text ein Komma zu schwach, aber ein Punkt zu stark wäre, kommt das Semikolon zum Einsatz. Dies lässt sich nicht eindeutig festlegen und liegt stets im Ermessen der Verfasser.

 

Die Verwendung des Semikolons ist häufig bei Trennungen von Sinnabschnitten oder Hauptsätzen, die inhaltlich miteinander in Verbindung stehen, zu finden.

 

Die Regel lautet jedoch in allen Fällen: Nach dem Semikolon wird klein weitergeschrieben. Ausnahmen sind auch hier Substantive und Eigennamen.

 

Beispiele:

Martha liebt spannende Thriller; ihre Schwester liest gern Fantasyromane.

Ihre vier Hunde heißen: Tim, ein Labrador; Tobi, ein Golden Retriever; und Pong, ein Chihuahua.


Nun haben Sie die Regeln dieser Satzzeichen für die gängigsten „Alltagsfälle“ kennengelernt und können diese in Ihrem Manuskript anwenden. Machen Sie sich jedoch keine Gedanken, sollten Sie sich in der Umsetzung dieser Regeln noch nicht hundertprozentig sicher fühlen. Ein professionelles Korrektorat hilft Ihnen dabei, diese kleinen Fehler aufzuspüren und zu verbessern.